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Wer kennt ihn nicht, den Satz „Wer nicht hören will, muss fühlen.“ Niemand mag diesen Satz, denn er wurde in unserer Erziehung dazu benutzt, zu rechtfertigen, uns Leid zuzufügen. - Doch blicken wir auf eine andere Wahrheit hinter diesem Satz:


Unsere Seele spricht oft in sehr feinen Zeichen zu uns. Wir sehen etwas – und haben ein leises Gefühl, was wir tun sollten. Und machen es nicht. Wir hören etwas (in einem Film, einem Vortrag etc.), das uns begeistert – und setzten das dann doch nicht um. Wir hören nicht auf diese Zeichen unsere Seele, die uns damit sagen möchte, in welche Richtung wir uns doch mal bitte wenden sollen. Dann muss die Seele lauter sprechen: wir sagen etwas und stolpern – oder wir denken an etwas und stoßen uns eine Sekunde später am Knie. – Die Seele sagt: Schau hier genau hin und ändere etwas! Und wir machen es immer noch nicht. Wir schauen weg, beschäftigen uns mit etwas anderem.


Irgendwann, wenn wir als Menschen uneinsichtig (erkenntnislos) bleiben, muss die Seele schreien: Es trifft uns ein „Schicksalsschlag“, wir bekommen eine schwere Erkrankung, wir verlieren etwas Geliebtes, wir erleben einen großen Misserfolg... – und FÜHLEN uns ganz elend. Und erst in diesem Elend, denken wir nach, was wir vielleicht falsch gemacht haben und ändern sollten. Und erst dann fällt uns auf, wie viele Hinweise unsere Seele uns doch vorher schon geschickt hat. Und wir erkennen: Wir haben nicht gehört, jetzt fühlen wir. Nicht als Strafe, sondern einzig und allein als nicht mehr überhörbarer Hinweis.


Unsere Seele liebt uns als Menschen, denn wir sind ihr Ausdruck auf der Erde – warum sollte sie uns schaden wollen? Das will sie auch nicht. Aber sie will, dass wir IHREN Plan leben – und nicht unseren kurzsichtigen materialistischen Ego-Menschen-Plan. Und wenn wir „leise“ Gefühle nicht verstehen, kommen stärkere.


Es gibt aber natürlich noch einen Grund, warum das FÜHLEN so wichtig ist. – Nichts in der Schöpfung ist „eindimensional“, es gibt in der Regel immer mehrere Gründe (Ich nenne  das die „Überdeterminiertheit“ aller Geschehnisse, einen Artikel dazu findet ihr in Kürze hier):


Durch ein echtes, tiefes Empfinden prägt sich eine Erfahrung tief in die Seele ein (jede angenehme und jede unangenehme Erfahrung) – und das heißt: die Seele hat etwas WIRKLICH gelernt. Nicht nur oberflächlich verstanden, sondern wirklich verinnerlicht. Bis in die Tiefe gefühlt und wahrgenommen in allen Aspekten. Das ist Fülle des Erlebens, Erfülltheit und daraus entsteht echte Weisheit. (Nicht aus auswendig gelernten Sprüchen und Techniken.) Eine durchgemachte Lebenserfahrung, in all ihrer gefühlten Tiefe macht uns um so viel verständnisvoller als alles Lesen und Anhören und Seminar-Besuchen.


Johann Wolfgang Goethe hat das wahrscheinlich gewusst, denn er schrieb 1808 in „Faust“:

Gefühle als Schlüssel
"Wenn ihr's nicht fühlt, ihr werdet's nicht erjagen...!"